Was hat Martin Luther mit einem Hefegebäck zu tun? Mehr, als man denkt! Wenn es im Herbst in sächsischen Bäckereien nach Mandeln, Rosinen und Glasur duftet, ist klar: Der Reformationstag steht vor der Tür – und mit ihm das Reformationsbrot.

Ein Festtag mit Geschmack

Der 31. Oktober ist nicht nur - das unter Kindern populäre - Halloween, sondern auch Reformationstag, der Geburtstag der evangelischen Kirche.
Während Kürbisse leuchten, duftet es in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt nach frisch gebackenem Reformationsbrot – einer köstlichen Tradition mit Geschichte.

Woher kommt das Reformationsbrot?

Im 16. Jahrhundert begann Martin Luther mit seinen berühmten 95 Thesen eine Bewegung, die die Kirche verändern sollte. Aus dem damaligen Thesenanschlag wurde ein Feiertag – und irgendwann auch ein Festgebäck.

Bäcker wollten den neuen, evangelischen Feiertag ebenso würdigen wie früher die katholischen Heiligenfeste. Heraus kam ein süßes Hefegebäck, das man „Reformationsbrot“ nannte: locker, duftend, mit Rosinen, Mandeln und oft einer hellen Zuckerglasur.

Warum sieht das Brot so besonders aus?

Schaut man genau hin, erkennt man meist einen Kreuzschnitt auf der Oberfläche.
Zufall? Natürlich nicht! Der Schnitt soll symbolisch an eine Bischofsmütze erinnern – als kleine, humorvolle Anspielung auf die „alte Kirche“, die Luther reformierte.
Andere sagen, die Form erinnere an die Lutherrose, Luthers persönliches Siegel: ein Herz im Kreuz, umgeben von einer weißen Rose.

Beide Deutungen haben Charme – und beide machen das Brot zu einem echten Symbol der Reformation.

Vom großen Brot zum kleinen Glück

Wie so oft wurde das große Festbrot im Laufe der Zeit handlicher:
Das Reformationsbrötchen ist heute der Star vieler Bäckereien.
Rund, mit vier Einschnitten und einem Klecks roter Marmelade in der Mitte – ein süßes Herz, das jeden Morgenkaffee zum Fest macht.

Fun Fact: Halloween trifft Luther

Dass Reformationstag und Halloween am selben Datum liegen, sorgt jedes Jahr für Diskussionen – und manchmal auch für kreative Mischungen.
Viele Familien feiern einfach beides: Vormittags mit Reformationsbrot, abends mit Kürbis & Kostümen. Warum auch nicht?

Sächsisches Reformationsbrot mit Zuckerglasur zum Reformationstag

Wissenswertes zum Reformationsbrot

Was ist drin im Reformationsbrot?
Ein klassischer Hefeteig mit Butter, Rosinen, Mandeln und manchmal sogar Orangeat oder Zitronat.

Gibt es Reformationsbrot nur in Sachsen?
Hauptsächlich ja – aber auch in Teilen von Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

Wann wird es gebacken?
Traditionell in den Wochen rund um den 31. Oktober. Danach verschwindet es wieder aus den Auslagen – bis zum nächsten Jahr.

Wie schmeckt es?
Wie der kleine, frische Bruder des Stollens: süß, leicht, festlich.

Fazit: Ein Bissen Geschichte

Das Reformationsbrot ist ein Stück rgionaler Identität, das von Mut, Glaube und Neuanfang erzählt.
Und ganz ehrlich: Wenn Geschichte so gut schmeckt, könnte man sie ruhig öfter wiederholen.

Tipp: Wenn du dieses Jahr Lust auf Tradition hast – such dir eine regionale Bäckerei oder backe dein Reformationsbrot selbst. Es ist ganz einfach, und der Duft in der Küche? Himmlisch.

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